Zusammenarbeit mit Herkunftseltern

27. Okt.. 2025Betreuungsstellen, Bewerber*innen, Jugendämter, Veranstaltungen

In der Zusammenarbeit mit Herkunftseltern zeigt sich, wie bedeutsam eine reflektierte und kindorientierte Haltung im Alltag der Erziehungsstellen und Familienwohngruppen ist. Die rechtliche Grundlage ist mit § 37 SGB VIII klar formuliert: Eltern behalten auch dann ein Recht auf Beratung, Unterstützung und Beziehungspflege, wenn ihre Kinder außerhalb der Herkunftsfamilie leben.

Die zweite Online-Fachtagsreihe des Jahres zum Thema „Störungsbilder gemäß ICD-10“ startet.

Doch was bedeutet das im gelebten Alltag? Wie gelingt es Fachkräften, Eltern einzubeziehen, auch wenn die familiären Situationen belastet, ambivalent oder konfliktbehaftet sind?

Bei h&p Rheinland-Pfalz/Hessen wird Elternarbeit als gesetzlicher und pädagogischer Auftrag verstanden – getragen von der Überzeugung, dass tragfähige Eltern-Kind-Beziehungen ein zentraler Baustein für eine gesunde Entwicklung sind. Gleichzeitig steht das Kindeswohl im Zentrum jeder Entscheidung. Eltern werden nicht idealisiert – aber auch nicht vorschnell ausgeschlossen. Es geht darum, tragfähige Formen der Zusammenarbeit zu finden, die Sicherheit, Verlässlichkeit und Beziehung gleichermaßen ermöglichen.

Kinder bleiben mit ihren Eltern verbunden – emotional, biografisch und oft auch durch konkrete Kontakte. Für Fachkräfte bedeutet das, Herkunftseltern nicht als Problem zu betrachten, sondern als Teil der Lebensgeschichte des Kindes. Das erfordert Fingerspitzengefühl, Klarheit und manchmal auch Geduld. In der pädagogischen Haltung spiegelt sich dabei die Grundüberzeugung wider: Kinder müssen nicht zwischen Loyalität und Sicherheit wählen – sie dürfen beides haben.

In der Praxis zeigt sich, dass gelingende Elternarbeit viele Gesichter hat: regelmäßige Gespräche, gemeinsame Übergaben, abgestimmte Besuchskontakte oder transparente Kommunikation im Hilfeplanprozess. Entscheidend ist, dass Eltern nicht übergangen werden, sondern sich als Teil des Prozesses erleben – auch dann, wenn es nicht um eine Rückführung geht.

Die Fachberatung von h&p Rheinland-Pfalz/Hessen begleitet diese Prozesse eng – mit dem Ziel, die Haltung zu stärken, die Kommunikation zu erleichtern und verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen.

Gute Elternarbeit fragt nicht: Ob?, sondern: Wie? Wie kann Elternkontakt gestaltet werden, damit das Kind profitiert? Wie gelingt es, auch schwierige Beziehungen verantwortungsvoll zu begleiten? Und wie kann trotz Konflikten eine respektvolle Zusammenarbeit gelingen?

h&p Rheinland-Pfalz/Hessen versteht Elternarbeit als Ausdruck professioneller Verantwortung – für tragfähige Beziehungen, für biografische Kohärenz und für die Stärkung der Kinder in ihrem Lebensumfeld.

h&p Rheinland-Pfalz/Hessen gGmbH

Die Jahresthemen bei h&p Rheinland-Pfalz/Hessen

Die Jahresthemen bei h&p Rheinland-Pfalz/Hessen

Gute Kinder- und Jugendhilfe braucht fachliche Orientierung – und die Bereitschaft, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Die h&p Rheinland-Pfalz/Hessen setzt deshalb auf die Kraft gemeinsamer Jahresthemen. Sie bilden einen verbindenden Rahmen für die pädagogische Arbeit und laden Mitarbeitende, Fachkräfte und Kooperationspartner*innen dazu ein, sich über einen längeren Zeitraum hinweg intensiv mit einem bestimmten Thema auseinanderzusetzen.