Partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Jugendämtern als elementare Grundlage erfolgreicher Helfersysteme

7. Juli. 2025Betreuungsstellen, Bewerber*innen, Jugendämter, Veranstaltungen

Das Jahresthema 2025 der h&p unternehmensgruppe beleuchtet die drei zentralen pädagogischen Prinzipien – Partnerschaftlichkeit, Parteilichkeit und Prägnanz – die das Fundament unserer Arbeit in der Jugendhilfe bilden. Im Mittelpunkt steht im Folgenden das Prinzip der Partnerschaftlichkeit, das von einem respektvollen Miteinander geprägt ist.
Die enge Zusammenarbeit mit dem Jugendamt ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor und basiert auf offener Kommunikation sowie dem gemeinsamen Ziel, das Wohl der Kinder und Jugendlichen stets in den Mittelpunkt zu stellen.

Die zweite Online-Fachtagsreihe des Jahres zum Thema „Störungsbilder gemäß ICD-10“ startet.

Die Zusammenarbeit zwischen stationären Jugendhilfeträgern und dem Jugendamt bildet die Grundlage für eine bedarfsgerechte und erfolgreiche Unterstützung von Kindern und Jugendlichen. Eine partnerschaftliche Haltung, geprägt von gegenseitiger Wertschätzung und offener Kommunikation, ermöglicht nicht nur die wirksame Planung und Umsetzung individueller Hilfemaßnahmen, sondern trägt auch zur kontinuierlichen Verbesserung der Strukturen und Maßnahmen bei.

Partnerschaftlichkeit als Haltung und Prinzip

Der Begriff „Partnerschaftlichkeit“ beschreibt eine Form der Kooperation, bei der alle Beteiligten auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Dieses Prinzip basiert auf Vertrauen, Respekt und Transparenz. Miethe (2020) betont in ihrem Werk, dass die Anerkennung unterschiedlicher Perspektiven von Trägern und Jugendämtern nicht als Hindernis, sondern als Ressource gesehen werden sollte. Ziel ist es, durch gemeinsame Anstrengungen die Bedürfnisse der betreuten jungen Menschen optimal zu erfüllen.

Ein solcher Ansatz erfordert klare Kommunikationsstrukturen, eine klare Rollenverteilung sowie das aktive Einbeziehen der Kinder, Jugendlichen und ihrer Familien in Entscheidungsprozesse.

Erfolgsfaktoren einer gelingenden Kooperation

  1. Offene und transparente Kommunikation:
    Regelmäßige Gespräche und Fallbesprechungen schaffen Klarheit und Vertrauen. Informationen über Ziele, Herausforderungen und Änderungen werden proaktiv ausgetauscht.
  2. Zielorientierung:
    Das gemeinsame Formulieren klarer, realistischer Ziele fördert die Verbindlichkeit und Wirksamkeit der Hilfemaßnahmen.
  3. Rollen- und Aufgabenklärung:
    Die Definition der jeweiligen Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten hilft, Missverständnisse zu vermeiden und eine klare Struktur zu gewährleisten.
  4. Partizipation:
    Die aktive Einbindung der jungen Menschen und ihrer Familien stärkt deren Eigenverantwortung und erhöht die Akzeptanz der Hilfemaßnahmen.
  5. Vertrauen und Wertschätzung:
    Die gegenseitige Anerkennung der fachlichen Expertise beider Seiten schafft eine konstruktive Arbeitsatmosphäre.

Lösungsansätze bei Herausforderungen

Trotz einer partnerschaftlichen Grundhaltung können Spannungen auftreten, beispielsweise aufgrund unterschiedlicher fachlicher Auffassungen oder organisatorischer Zwänge. Eine offene Konfliktkultur, die Probleme frühzeitig anspricht, sowie interdisziplinäre Fachgespräche helfen, solche Herausforderungen zu bewältigen. Erfolgreiche Beispiele zeigen, dass „Runde Tische“ zwischen Jugendämtern und Trägern als Plattform für den gemeinsamen Austausch zu einer nachhaltigen Verbesserung der Zusammenarbeit beitragen können.

Die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt lässt sich mit einem Bild vergleichen:

Wie zwei Ruderer in einem Boot, die im Takt paddeln, um das Kind sicher durch die Stromschnellen des Lebens zu navigieren.

Beide Seiten bringen ihre Kraft, ihre Erfahrung und ihre Perspektive ein, um das Boot stabil zu halten und auf Kurs zu bringen. Nur wenn die Ruder synchron schlagen, können Hindernisse gemeinsam überwunden und ruhige Gewässer erreicht werden. Dieses partnerschaftliche Miteinander schafft Vertrauen und gewährleistet, dass das Kind im Mittelpunkt bleibt – stets sicher und mit einer klaren Richtung vor Augen.

Die gemeinsame Arbeit in einem partnerschaftlichen Rahmen ermöglicht es uns, die bestmögliche Unterstützung für die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen sicherzustellen. Als h&p Rheinland-Pfalz/Hessen gGmbH bedanken wir uns in diesem Sinne für die gute Zusammenarbeit mit den Jugendämtern, durch die es uns gelingt erfolgreiche, kreative und lösungsorientiere Helfersysteme für die untergebrachten jungen Menschen bereitzustellen.

Literaturhinweise

  • Miethe, Ingrid (2020): Partnerschaftliche Kooperation in der Jugendhilfe – Grundlagen und Praxisbeispiele. Weinheim: Beltz Verlag.